1. Deine Rolle: Entwickler*in
2. Deine Projektphase: Projektdurchführung
Tipps und Empfehlungen
Entwickler*innen tragen eine besondere Verantwortung für die Umsetzung von Barrierefreiheit bei Software. Es folgen Tipps
und Empfehlungen zur Umsetzung für Entwickler*innen. Um zu erfahren, worauf diese Tipps basieren, besuche die Info-Seite.
Klicke auf die einzelnen Kategorien, um herauszufinden, was du als Entwickler*in konkret für barrierefreie Software beachten kannst.
1. Sprache
- Achte darauf, dass die Sprache deiner Webanwendung angegeben ist (als Attribut im HTML <html lang=“de“>)
- Lege ebenfalls die Sprache von Wörtern oder Textabschnitten in einer anderen Sprache fest (z. B. <blockquote lang=“es“>)
- Die Mark-up Sprache HTML sollte korrekt eingesetzt werden (prüfe dies z. B. mit dem W3C-HTML-Validator)
2. Unterstützung
- Stelle sicher, dass es min. zwei Zugangswege zum gesamten Inhalt der Webanwendung gibt (z. B. Navigation, Suche)
- Die Seite sollte benutzerdefinierte Browsereinstellungen berücksichtigen (z. B. Farben, Kontraste, Schriftarten)
- Bietet deine Webanwendung einen technischen Support (Telefon, Mail oder Chat) an, sollte dieser Informationen zu Barrierefreiheitsfunktionen und Kompatibilität zu assistiven Technologien bereitstellen
- Ein Support sollte außerdem die Kommunikationsbedürfnisse von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen und effektive, d. h. funktionierende und tragfähige Kommunikationskanäle anbieten
3. Dokumentation
- Die Dokumentation der Webanwendung sollte zusätzliche Eigenschaften und Funktionen in Bezug auf Barrierefreiheit auflisten und erklären, falls diese selbst programmiert wurden (z. B. Vorlesefunktion, Farbschemata)
- Beachte, dass die Webseite eine barrierefreie Dokumentation hat (auch Erklärung zur Barrierefreiheit)
4. Testing
1. Allgemein
- Seitenelemente sollten in einer sinnvollen und brauchbaren Reihenfolge stehen
- Achte auf eine ordentliche Struktur und die Verwendung korrekter HTML-Strukturelemente für:
– Überschriften (h1 bis h6)
– Listen (ul, ol etc.)
– Zitate (blockquote)
– Absätze (p)
– Hervorhebungen (strong, em)
– Datentabellen (th für Zeilen- und Spaltenüberschriften)
– Beschriftungen (label-Elemente) und Eingabefelder (for-Attribut)
– Formular-Elemente (fieldset und Überschriften für zusammenhängende Gruppen) - Füge Text-Inhalt nicht per CSS ein
- Inhalte deiner Webanwendung sollten sowohl im Hoch- als auch im Querformat nutzbar sein, außer eine bestimmte Ausrichtung des Inhaltes ist unerlässlich
- Seiteninhalte sollten so umbrechen, dass alle Informationen und Funktionen verfügbar sind, ohne dass Nutzende horizontal scrollen müssen
2. Links
- Links sollten aussagekräftig benannt werden (Ziel und Zweck)
- Interaktive Bedienelemente wie Links und Schaltflächen sollten programmatisch ermittelbare Namen und Rollen haben
3. Tabellen
- Verwende für Datentabellen vorgesehenes Mark-up nicht für Layouttabellen
- Achte bei komplexen Tabellen auf den Bezug von Überschriften und Inhalten (scope oder id und header)
4. Formulare
- Fehler bei Formularen sollten die fehlerhaften Felder identifizieren und Hinweise zum Korrigieren geben
- Verwende Beschriftungen für Formularelemente (Bei Eingabefeldern links neben oder über dem Feld, bei Checkboxes und Radiobuttons rechts daneben)
- Eingabefelder, die sich auf die Nutzenden beziehen, sollten den Zweck bezeichnen (z. B. über ein autocomplete-Attribut)
- Statusmeldungen bei Inhalten (z. B. bei Abschicken eines Formulars), sollten über geeignete Rollen und Eigenschaften ausgezeichnet werden und programmatisch ermittelbar sein